Mein Leben, meine Leidenschaft und die stetige Veränderung!
Seit ich diesen Artikel verfasst habe, ist schon wieder einiges passiert. Unglaublich wie die Zeit vergeht!
Meine Liebe zum Mountainbike begann schon in meiner Kindheit, genauso wie die Liebe zu Hunden. Mein Traildog Mona hat mir mehr denn je gezeigt, dass die eigenen Erlebnisse wunderschön sind, mit oder ohne Kommentaren von anderen Menschen zu den eigenen Erfahrungen.
Daher erzähle ich euch jetzt mal meine persönliche Geschichte, vielleicht interessiert es ja doch irgendjemand 😉. Mir tut es auf jeden Fall gut sie mal zu erzählen:
Genau kann ich gar nicht sagen, wann diese Geschichte beginnt, denn irgendwie hat mich das Biken schon immer fasziniert. In der Grundschule haben wir in unserer Straße eine „Fahrrad Gang“ gegründet. Wir sind mit unseren Rädern losgezogen und haben versucht darauf Tricks zu machen, wie z.B. auf dem Rahmen zu stehen während wir den Berg runter kullerten. Natürlich gab es auch die eine oder andere Schramme dabei 😉.
Eine dieser Schrammen wurde sogar auf einem Foto verewigt, bei der meine damals beste Freundin und ich versucht hatten mit einem, für uns schon viel zu kleinen, Dreirad einen Hang runter zu fahren und am Ende habe ich mit der Backe auf dem Asphalt gebremst :D. Natürlich war das Schicksal auch hier ein Verräter und am nächsten Tag kam der Schulfotograf (gibt es heute sowas überhaupt noch?) und hat die Schramme in meinem Gesicht verewigt (das Bild hängt noch immer bei meinen Eltern).
Mein erstes „richtiges“ Rad sollte dann ein Mountainbike sein. Ich wusste damals zwar noch nicht, dass man die Räder so nennt oder wofür genau sie sind, aber ich wusste, dass ich ein solches Rad fürs Gelände wollte.
Der Verkäufer hatte sich damals noch kurz Sorgen gemacht, ob ich als Mädchen mit der hohen Rahmenstange, statt mit einem, für Mädchen angebrachten, tiefen Einstieg klar käme, hat aber wurnderbar funktioniert 😉.
Dieses erste Rad war ein „HardRock“ – Starrgabel und natürlich auch keinen Dämpfer, aber schon „breite“ Stollenreifen, wie ein Mountainbike eben damals war.
Ich kann mich auch noch gut an meinen ersten „Trail“ erinnern. Wobei ich damals noch nicht wusste was dieses Wort überhaupt bedeutet:
Wo heute eine Umgehungsstraße bei meinen Eltern verläuft, war damals noch Wiese und es gab einen kleinen Hang, der in das nächste Dorf führte. Ich hatte gesehen wie ein paar Jungs dieses kurze, steile Stück über Wurzeln mit ihrem Rad runter gefahren sind und wollte das auch probieren. Natürlich landete ich mal wieder auf der Nase :D.
So bin ich eine ganze Weile durch die Gegend gefahren, ohne zu wissen, dass ich da einen Sport betreibe, der sich „Mountainbiken“ nennt und eigentlich war damals mein „Hauptsport“ noch Tennis spielen.
Das Rad hat mich aber nie ganz losgelassen. Ich bin mit dem Bike zum Tennistraining gefahren, habe, als ich in Heidelberg auf der Schule war, alleine die Umgebung mit dem Rad erkundet und hatte dann auch einen Freund, der mich beeindruckt hat mit seinem Bike und wie er damit auf schmalen Pfaden über Stock und Stein tänzeln konnte, dass das „Mountainbiken“ war, wusste ich aber auch zu der Zeit noch nicht, es hat mich einfach fasziniert.
So richtig in das Thema Mountainbike bin ich dann erst „wieder“ eingestiegen, als ich für mein duales Studium nach München gezogen und zu meinem Arbeitsplatz mit dem Rad gefahren bin – noch immer war das Specialized HardRock mein Begleiter.
Bei Jochen Schweizer hat mich dann ein Kollege und Freund auf eine Gruppe mit dem Namen „MTB Munich“ aufmerksam gemacht und gemeint, dies könnte ja etwas für mich sein, um Anschluss in München zu finden. Also habe ich mich dort angemeldet und wurde mit offenen Armen aufgenommen.
Christof, der Organisator von „MTB Munich“, hat mich mit auf meine erste, richtige, Mountainbike Tour genommen – in die Alpen.
Da ich zuvor noch nie in den Alpen unterwegs war, wusste ich noch nicht so genau, was mich dort erwarten würde. Es war die erste Tour nach der Winterpause für MTB Munich – zu meinem Glück, denn ich war ja noch komplett unerfahren und die 800 hm, die MTB Munich als Tour zum „Einrollen“ bezeichnet hatte, hatte mich komplett zerlegt.
Da ich auch noch keine Ahnung von dem Sport und von Anstiegen in den Alpen hatte und mit „800 hm“ nichts anfangen konnte, war auch meine Ausrüstung bei der ersten Tour sehr mangelhaft, denn es hieß ja „eine kleine Tour zum Einrollen“. Eine kleine Wasserflasche und nichts zu essen hatte ich dabei und meine Kleidung bestand aus einfachen Sportklamotten.
Obwohl ich danach so fix und fertig war, dass ich auf dem Rückweg sofort bei Christof im Auto eingeschlafen bin, hatte mich die Tour fasziniert und das Bikefieber mehr denn je gepackt. Die Landschaft der Alpen, das Gefühl auf dem Rad, die netten Leute, einfach alles hat sich nach Freiheit angefühlt.
Ab da begann es, dass ich meine ganze freie Zeit auf dem Bike verbrachte und alles Geld was irgendwie übrig war, wurde in Fahrräder investiert. Ob nun auf den Isartrails als Feierabendrunde oder an den schönen Wochenenden in den Alpen. Ich lernte, dass man Räder auf keinen Fall auf einen Gepäckträger packen sollte, sondern immer im Auto transportieren (war zumindest die Ansicht Einiger), was Klickpedale sind und dass man damit auch mal im Matsch landen kann, was Mountainbikekleidung ist, was Protektoren sind und was eine Trinkblase ist.
Es kamen dann die ersten Räder mit einer absoluten „Revolution“ raus: Einer Absenkbaren Sattelstütze. Während man vorher immer vor dem Trail anhalten musste, um den Sattel runter zu machen, konnte man nun den Sattel mit einem Knopfdruck absenken – genial. Was heute Standard ist, hat damals aber noch eine extra Stange Geld gekostet.
Ich kaufte mir in der Zeit auch mein erstes „richtiges“ Mountainbike. Zuvor hatte ich schon etwas Geld in ein anderes Fully investiert, wollte anfangs aber erst einmal etwas Günstiges. Das günstige Fully war eine Contessa von Scott. Ich habe sie als Vorjahresmodell im Angebot, wirklich sehr günstig (unter 1.000 Euro für ein Fully, kann sich das heute jemand vorstellen?) gekauft.
Nachdem ich damit aber ständig Nackenschmerzen bekam, mein Rücken weh tat und nachdem ich andere Räder gesehen hatte, beschloss ich eine Stange Geld, also 4 Azubi Gehälter, die ich bei dem Dualen Studium verdient hatte, in ein besseres Rad zu investieren. Da bei MTB Munich einige Specialized fuhren, wurde es bei mir das Stumpjumper (mit absenkbarer Sattelstütze). Zu dem Zeitpunkt war Trek für mich noch „Neuland“.
Christof nahm mich damals dann mit auf den „Müllberg“ in München um mir zu zeigen, wie man steilere Abfahrten herunter kommt. Damals hieß es noch „Hintern hinter den Sattel schieben“ und mir wurde klar, warum ein MTB lieber keinen Gepäckträger haben sollte 😉. Seither hat sich natürlich bei den Bikes und der Fahrtechnik viel getan.
Ab dieser Zeit wusste ich dann plötzlich auch etwas mit meinen Urlaubstagen anzufangen. Während ich zuvor eigentlich nur zuhause mal die Bude aufgeräumt hatte, ging es von da an in den Mountainbike-Urlaub. Mein erster Urlaub mit Rad ging natürlich an den Gardasee, wie es sich für einen Münchner- und erst recht für einen echten Mountainbiker gehört. 😊.
Auch die nächsten Urlaube mit MTB Munich oder meinem damaligen Freund gingen an den Gardasee, auf den Spuren von Moser und der Tourenbeschreibung mit „am dritten Baum rechts“.
Nach der Trennung beschloss ich mal etwas ganz Eigenes auf dem Bike zu machen und wagte meinen ersten Alpencross „Klassik“, auf den Spuren Hannibals und über die Via Claudia – mit dem Bike natürlich. Zugegeben, nur die Weichei-Version einer Transalp, mit Guide, Gepäcktransport und schönen, vorgebuchten Hotels. Aber es war ein großartiges Erlebnis. Das war auch so ziemlich das erste Erlebnis, dass ich dann auf diesem neumodischen „Facebook“ teilte, mit meinen 7 Freunden.
Nun kommen wir zum Schlusswort:
Zu der Zeit, als ich mich in das Mountainbiken verliebt habe, konnte ich mit Social Media noch gar nichts anfangen. Ich habe einfach das Gefühl und die Freiheit genossen, die mir das Bike gibt. Heute freue ich mich, meine Leidenschaft mit vielen Menschen teilen zu können. Aber Social Media hat seine Sonnen- und seine Schattenseiten. Daher habe ich auch entschieden mein persönliches Instagram Profil auf „privat“ zu stellen.
Ja, die Social Kanäle haben mir viele schöne, neue Kontakte gebracht und ich möchte es nicht missen, aber eigentlich habe ich aus beruflichen Gründen erst richtig damit angefangen um auch privat zu sehen „wie die Community tickt“.
Irgendwann fing ich an ständig zu überlegen wo ich jetzt ein tolles Bild machen könnte, dass anderen Leuten gefällt. Bin Trails gefahren mit dem Blick auf „ein tolles Foto“ satt für den Flow, habe den Flow ziehen lassen und bin stattdessen stehen geblieben, habe ständig mein Bike wieder hoch oder runter geschoben für das „perfekte Bild“.
Seit ich Mona habe, genieße ich eher wieder einfach die Momente, ohne ständig darüber nachzudenken, ob ich jetzt die Kamera zücken müsste „für die Community“ – wer ist das eigentlich? Und das ist sehr schön. Ich bin letztens einen tollen Trail gefahren, hatte Spaß, habe nicht angehalten für ein Foto und es war einfach toll, auch ohne es in die Welt posaunt zu haben.
Daher, mein Fazit: Ich werde Social nicht abschalten, denn um neue, interessante Leute zu treffen ist es eine schöne Sache. Aber es wird auf jeden Fall weniger Posts geben, mit spontanen Bildern, ohne ständigem „hochschieben für das Action Fotos“.
Eine wirklich tolle Geschichte. <3
Alles richtig gemacht, fahren statt posen, hat man einfach mehr von!
Deinen Weg so unterhaltsam zu beschreiben, ist mit Sicherheit eine Motivation für hoffentlich für mehr Frauen.